Von der „großen Bildungsreform“ wird nicht viel mehr übrig bleiben als eine Ausweitung der Schulautonomie. Mehr Autonomie ist zu begrüßen – wenn sie ernst gemeint ist.
Was sich mit dem Abgang der Landeshauptleute Erwin Pröll und Hans Niessl aus der Reformgruppe angedeutet hat, liegt inzwischen klar auf dem Tisch: Die „große Bildungsreform” am 17. November wird an den Ursachen von mangelnder Steuerbarkeit und systematischer Geldverschwendung im Schulbereich nichts ändern. Dazu müssten die zersplitterten Zuständigkeiten zwischen Bund, Ländern und Gemeinden begradigt und durch eine zentrale Steuerung und Qualitätskontrolle nach dem Motto „Wer zahlt, schafft an“ ersetzt werden. Was von den Ländern blockiert wird.
Und sie wird an der Quelle der Bildungsungerechtigkeit nichts verbessern. Dazu müsste die Ausbildung der Kindergartenpädagogen aufgewertet und ihre Entlohnung dynamisiert werden. Was von den Gemeinden blockiert wird.
Den zentralen Faktor der Schulqualität stellen gut ausgebildete, engagierte und motivierte Lehrer dar. Dazu müsste das alte und neue Dienstrecht durch ein leistungsförderndes System ersetzt werden. Was von den Gewerkschaften blockiert wird.
Daher haben die Koalitionsparteien als letzten Ausweg die Ausweitung der Schulautonomie zum Kernthema der versprochenen großen Bildungsreform erklärt. Ein Bereich, in dem sich ideologische Gegensätze überbrücken lassen, durch den die Machtbalance zwischen Bund und Ländern nicht gefährdet wird und bei dem die knappen Schulbudgets in die Verantwortung der Schulen delegiert werden können.
Derzeit liegt Österreich im Bereich Schulautonomie im internationalen Vergleich auf den hintersten Rängen. Lediglich 31 Prozent der relevanten Entscheidungen können auf Schulebene getroffen werden. In den Niederlanden sind es 86 Prozent.
Die Ausweitung der Schulautonomie ist zu begrüßen, solange zwei Aspekte beachtet werden.
Erstens muss die Autonomie eine tatsächliche sein – und keine gespielte. Eine Autonomie, die den Namen auch verdient, ist vorhanden, wenn:
Zweitens braucht es eine externe Kontrolle der erzielten Lernfortschritte. Die Ergebnisse sind zudem der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Rahmen der internationalen Schulleistungsstudie PISA wurde der Zusammenhang zwischen Schulautonomie und Schülerleistungen erhoben. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass in jenen Ländern, die ihre Leistungsdaten veröffentlichen, Schulen mit größerer Autonomie auch bessere Schülerleistungen aufweisen. In Ländern ohne öffentliche Bekanntgabe der Leistungsdaten sinken jedoch die Schülerleistungen bei Schulen mit größerer Autonomie.
Warum Österreichs Schüler so wenig über Wirtschaft wissen. Und warum das nicht gut ist.
Was ist ein Markt? Wie bilden sich Preise? Was ist der Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn? Viele Österreicher wissen das nicht; die Welt der Ökonomie ist ihnen ein Rätsel und deshalb oft auch unheimlich. Ein Schulfach Wirtschaft würde diese Defizite schon bei den Jüngsten beheben – und eine Menge Irrtümer aus der Welt schaffen.
Kinder und junge Erwachsene fühlen sich in wirtschaftlichen Fragen schlecht oder gar nicht informiert.
Österreich profitiert seit Jahrzehnten von einem Wirtschaftssystem, das ziemlich viele Menschen im Land für böse und ungerecht halten: dem Kapitalismus.
In den letzten Jahren hat man in Wien zwar kräftig Beamte abgebaut, doch die Zahl der Vertragsbediensteten hat sich seit 2008 mehr als verdoppelt, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Die Gemeinden haben über die Jahre hinweg kräftig eingestellt.
Ein wesentliches Problem der Gemeindefinanzen sind die immer höher werdenden Personalkosten.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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