Wir erleben derzeit keine Phase der Entschleunigung. Sondern ein ökonomisches Drama.
Bill Gates ist nicht nur ein überaus erfolgreicher Innovator, sondern auch ein Mann mit einem sagenhaften Weitblick. Im Jahr 2015 meinte er in einem Vortrag, dass die größte Bedrohung für die Menschheit nicht mehr von Atomwaffen ausgehe, sondern von hochansteckenden Viren, die in der Lage sein werden, in den kommenden Jahrzehnten Millionen von Menschen zu töten. „Und darauf sind wir nicht vorbereitet“.
Heute wissen wir, was Gates gemeint hat. Wir wissen allerdings auch, dass die aktuelle Gesundheitskrise ein Ablaufdatum hat. Irgendwann wird sie zu Ende gehen. Die Frage ist nur, wann. Und die Frage ist auch, wie sich unser Leben bis dahin verändert. Zahlreiche brillante Wissenschaftler arbeiten derzeit auf Hochtouren an der Entwicklung von Wirk- und Impfstoffen gegen das hochansteckende Corona-Virus. Sie werden erfolgreich sein, hoffentlich früher als später.
Daran ändert auch der Umstand nichts, dass selbst führende Forscher einräumen, noch zu wenig über das Virus zu wissen. Oder wie es der österreichische Molekularbiologe Josef Penninger in einem Gespräch mit der Agenda Austria (abrufbar auf Youtube) formulierte: „Wir lernen das Virus gerade erst kennen – und es lernt uns gerade erst kennen“.
Was viele von uns schon gelernt haben, ist der Umstand, dass diese Gesundheitskrise schwere wirtschaftliche Folgen für uns alle haben wird. Allein wenn sich die Wirtschaftsleistung in einem Monat halbiert, was derzeit nicht unwahrscheinlich ist, reduziert sich die jährliche Wirtschaftsleistung um etwas mehr als vier Prozent. Das wäre ein größerer „Crash“ als jener, den die Finanzkrise 2008 ausgelöst hat. Geht das über zwei Monate sind es über acht Prozent.
Die Finanzkrise von damals und die Wirtschaftskrise von heute unterscheiden sich aber gleich in mehreren Punkten. Waren damals „nur“ anonyme Banken von der Krise betroffen, ist es heute jeder Bürger. Millionen von Arbeitnehmern bangen um ihre Zukunft, tausende Unternehmen wissen nicht, wie sie die nächsten Wochen überstehen sollen. Daran sollten wir denken, wenn wieder jemand behauptet, welch wohltuend entschleunigende Wirkung diese Krise hat. Was wir jetzt durchmachen ist weder eine Kur, noch eine reinigende Krise – sondern ein Drama von bisher unbekanntem Ausmaß.
Allein dass 49.000 Menschen in nur zwei Tagen ihre Arbeit verloren haben, zeigt die Dramatik. Die Kündigungswelle rollt und das vor allem deshalb, weil das so gepriesene Kurzarbeitsmodell nicht für eine Krise gemacht war. Viele Unternehmer wussten nicht, wie viel der anfallenden Arbeitskosten sie übernehmen müssen, ob die Lohnnebenkosten enthalten sind und wie es mit dem 13. und 14. Gehalt aussieht. Die Regierung und die Sozialpartner haben nun ein verdammt teures, aber taugliches neues Modell vorgestellt.
Entscheidend ist jetzt nicht, wie hoch das Defizit am Jahresende sein wird. Entscheidend ist, ob es gelingt, diese Rezession nicht zur Depression werden zu lassen und die Unternehmen rasch mit Liquidität zu versorgen, vor allem jene, deren Umsätze dramatisch gefallen sind. Zudem ist eine unnötige Verschlimmerung der Lage zu verhindern, indem die letzten funktionierenden Wirtschaftszweige abgedreht werden.
Aber um die Rückkehr zu einem normalen Leben zu schaffen, brauchen wir vor allem eines: ein wirksames Medikament. Dieses hoch ansteckende Virus ist nämlich in der Lage, Millionen von Menschen zu töten und uns unserer wesentlichen Grundlage für ein Leben in Frieden und Wohlstand zu berauben. „Und darauf sind wir nicht vorbereitet“.
Gastkommentar von Franz Schellhorn in der „Kleinen Zeitung“ (20. März 2020).
Angesichts der schwierigen budgetären Lage drängt die Bundesregierung nun darauf, den Gehaltsabschluss im öffentlichen Dienst für das kommende Jahr noch einmal aufzuschnüren. Morgen findet dazu ein Treffen zwischen Regierungsvertretern und der Gewerkschaft statt. Gleichzeitig wird über die Erhöhung der Pensionen beraten.
Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. So lauten die gängigen Schlagzeilen. Die „Distributional Wealth Accounts“ der EZB, eine Datenbank, die versucht, Vermögensdaten analysierbar zu machen, zeigen aber ein anderes Bild. Seit dem Jahr 2011 hat sich die Vermögensungleichheit in Österreich deutlich reduziert.
Die soziale Staffelung der Pensionen, die von der Regierung beschlossen wurde, ist trotz des vielversprechenden Namens alles andere als sozial.
In seinem Sommergespräch hat Bundeskanzler Stocker viele überrascht: Er schlug vor, die volle Inflationsanpassung der Pensionen im Jahr 2026 auszusetzen, um Einsparungen zu erzielen.
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Immer wieder wird in Österreich über einen eklatanten Lehrermangel diskutiert. Eine Debatte, die schwer nachvollziehbar ist, zumal hierzulande relativ wenige Schüler auf einen Lehrer kommen. Regional und fächerspezifisch gibt es durchaus Mängel, es ist aber kein flächendeckendes Problem.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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