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Die Regierungsparteien sollten mutig sein und die kalte Progression abschaffen. Sonst müssen die Lohnsteuerzahler bis 2020 über drei Milliarden Euro zu viel bezahlen.
Am heutigen Mittwoch wird ein weiterer Versuch unternommen, die kalte Progression aus der Welt zu schaffen. Die Regierungsparteien sollten allen Mut zusammennehmen und dem Antrag von NEOS und FPÖ zustimmen, um der schleichenden Steuererhöhung endlich ihr verdientes Ende zu setzen.
Die kalte Progression entsteht, wenn die Arbeitgeber die Einkommen an die Inflation anpassen, um so die Kaufkraft der Beschäftigten zu sichern. Die Arbeitnehmer verdienen brutto zwar mehr, netto bleibt ihnen real aber weniger. Warum? Weil der Fiskus die um die Inflation erhöhten Bruttolöhne besteuert und dadurch die prozentuelle Steuerbelastung höher ausfällt. Die kalte Progression betrifft alle, die Lohn- und Einkommensteuer zahlen – nicht nur jene, die aufgrund der Inflationsabgeltung in eine höhere Steuerstufe rutschen.
So zahlt etwa ein Arbeitnehmer, der 30.000 Euro brutto pro Jahr verdient, heuer 2.528 Euro an Lohnsteuer. Wird sein Lohn laufend um die Inflation angehoben, zahlt er 2020 bereits 2.929 Euro Steuern, um 401 Euro mehr als heute – und das, obwohl seine Kaufkraft nicht gestiegen ist. Würde die kalte Progression abgeschafft, müsste der Arbeitnehmer nur 134 Euro mehr Lohnsteuer zahlen – eine Differenz von 267 Euro allein für das Jahr 2020.
Der Finanzminister wiederum wird im Laufe dieses Jahres 185 Millionen Euro zusätzlich bekommen haben; bis 2020 lukriert die Republik über drei Milliarden Euro zuviel an Lohnsteuer:
Wie das Problem zu lösen ist, zeigen andere Länder, etwa die Schweiz. „Am einfachsten und am besten für die Arbeitnehmer wäre es, die Tarifstufen jedes Jahr automatisch an die Inflation anzupassen. So wie das auch die Schweiz macht“, erklärt Dénes Kucsera, Autor der Studie „Heiße Fakten zur kalten Progression“.
Bis dato scheiterte die Abschaffung der kalten Progression an den Regierungsparteien. Beide wollen das Problem zwar grundsätzlich lösen, die SPÖ stellt aber Bedingungen. So müssten vor allem die unteren Einkommen stärker entlastet werden, weil sie auch stärker von der Teuerung belastet seien. Letzteres ist zweifellos richtig. Allerdings wäre es dann wesentlich zielführender, die Sozialversicherungsbeiträge zu senken. Die Bezieher niedriger Einkommen zahlen nämlich ohnehin kaum Lohnsteuer, dafür aber sehr hohe Sozialabgaben.
Rätselhaft bleibt, warum nur die Vorarlberger Gewerkschafter für die bedingungslose Streichung der kalten Progression sind. Im Gegensatz zu ihren Kollegen aus allen anderen Bundesländern, die das Geld der Steuerzahler besser beim Finanzminister aufgehoben sehen als bei den Arbeitnehmern. Wie man sieht, strahlt das eidgenössische Politikverständnis immerhin bis zum Arlberg aus. Aber wer weiß, vielleicht trauen sich die Parlamentarier ja heute über ihren eigenen Schatten zu springen.
Das Budget von Finanzminister Markus Marterbauer, das unter dem Motto der sozialen Gerechtigkeit steht, bittet seine Bürger ganz schön zur Kasse.
2022 wurde die kalte Progression abgeschafft – nun nutzt die Regierung sie erneut als stille Einnahmequelle, um das wachsende Budgetdefizit abzufedern.
Mit der Abschaffung der kalten Progression hat die schwarz-grüne Bundesregierung einen wichtigen Schritt zur Entlastung der Arbeitnehmer getan. Doch unter dem aktuellen Finanzminister Markus Marterbauer wird das letzte Drittel wieder einbehalten. Das kommt die Arbeitnehmer teuer zu stehen.
Was von der ÖVP als großer Triumph der letzten Legislaturperiode verkauft wurde, ist nun wieder Geschichte: Die vollständige Abschaffung der Kalten Progression.
Knapp 13 Wochen nach den Nationalratswahlen warten die Bürger des Landes noch immer auf eine neue Regierung. Und das Warten ist bekanntlich seit Freitag auf unbestimmte Zeit verlängert worden, nachdem die NEOS die zähen Verhandlungen schlussendlich platzen ließen.
Eine Alternative zur Stundenbesteuerung, die das bisherige System weniger stark verändern würde, wäre die Einführung einer zweistufigen Flat Tax.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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