Viele Kinder, viel Entlastung
DownloadDie neueste Steuerreform kann die kalte Progression seit der letzten Steuerreform (2016) nicht wettmachen. Jedenfalls nicht für Kinderlose. Sie werden bis 2024 durch die kalte Progression stärker belastet, als sie durch die Steuerreform entlastet werden. Wer 3.500 Euro brutto im Monat verdient und keine Kinder hat, wird im Zeitraum zwischen 2016 bis 2024 (wenn auch die Senkung der Tarifstufen abgeschlossen ist) netto um mehr als 1.000 Euro belastet. Bereinigt um die kalte Progression zeigt sich, dass vor allem Lohnsteuerzahler mit Kindern von der Steuersenkung profitieren. Möglich wird das durch den Familienbonus, der die bis 2024 aufgestaute kalte Progression mehr als kompensiert, wie Berechnungen der Agenda Austria zeigen.
„Von einer wirklichen Steuerreform kann erst gesprochen werden, wenn die kalte Progression abgeschafft wurde“, meint Agenda Austria-Direktor Franz Schellhorn. „Es ist enttäuschend, dass keine Regierung in Österreich den Mut findet, die Inflationsbesteuerung zu beenden. Aber es ist auch nicht überraschend. Denn damit werden die Bürger belastet, ohne dass diese etwas davon mitbekommen“, so Schellhorn.
Welche Chancen bei der Steuerreform genutzt wurden – und welche ausgelassen, zeigt eine Analyse der Agenda Austria, die Sie hier finden: „Steuerreform 2021: Eine Analyse der Agenda Austria“. Die Steuerreform ist auch ein Grund dafür, dass unsere Grafik der Woche ausnahmsweise am Mittwoch erscheint.
- Themen: Kalte Progression, Steuern, Steuerreform 2021
- Datum: 06. Oktober 2021