Der Siegeszug der Pensionsautomatik
In Österreich ist nach dem jüngsten Bericht der Pensionskommission ein politischer Streit um die automatische Anpassung des Pensionsantrittsalters an die steigende Lebenserwartung entbrannt.
Wir von der Agenda Austria argumentieren für diese “Automatik”, zumal die Pensionskommission festgehalten hat, dass sich das Finanzierungsloch im österreichischen Pensionssystem nicht wie bisher erwartet 2030, sondern “erst” 2033 verdoppelt. Das ist aus unserer Sicht keineswegs als Entwarnung zu verstehen. Vielmehr als dringender Handlungsauftrag, den Pensionsantritt an die erfreulicherweise steigende Lebenserwartung anzupassen. So wie das übrigens schon die meisten Länder in Europa getan haben (siehe Grafik).
Österreich zählt also zusammen mit Belgien, Slowenien und den Niederlanden zu der sehr kleinen Gruppe von Staaten, in denen noch die Politik entscheidet, wann die Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden. In anderen Ländern treffen diese Entscheidung die angehenden Pensionisten selbst. Die zu erwartenden Pensionsbezüge passen sich der steigenden Lebenserwartung an, das wiederum ist der Anreiz für viele Menschen, länger im Erwerbsleben zu bleiben. Somit ist der “Automat” keine kaltherzige Maschine – sondern der angehende Pensionist.
- Autor: Agenda Austria
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- Themen: Pensionen
- Datum: 26. November 2014