Zugegeben: Oft war etwas Polemik dabei, wenn wir vor der staatlichen Kommandowirtschaft warnten. Aber jetzt nicht mehr.
Wie der ORF letzte Woche über die aktuelle WIFO-Prognose berichtete, war fast schon herzig. Im Grunde herrsche überall Stillstand, doch „etwas besser lief es in der öffentlichen Verwaltung“. Na, so ein Glück! Dann lassen wir uns doch einfach von der öffentlichen Hand aus dem wirtschaftlichen Schlamassel ziehen. Die Verwaltung boomt. Wer seine Beine bei Vater Staat unter den Tisch stellt, kriegt sein Taschengeld pünktlich. Warum arbeiten wir nicht einfach alle für ihn?
Ganz einfach. Weil Unternehmen und Haushalte die eisigen Hände des Staates längst in ihren Taschen spüren und den endgültigen bürokratischen Deadlock kommen sehen. Das letzte, was sie brauchen, ist noch mehr öffentliche Verwaltung. Selbst viele Bürokraten sehen das inzwischen so, weil auch sie zunehmend zwischen die Mahlsteine des Apparats geraten. Bald dürfte es auch den letzten dämmern, dass eine Staatsquote von 56 Prozent nicht die Lösung ist, sondern das Problem. Dann nämlich, wenn die private Investitionstätigkeit in Österreich endgültig zum Erliegen gekommen ist. Die realen Nettoinvestitionen des Privatsektors sind seit 2019 um satte 70 Prozent zurückgegangen; um nur acht Milliarden Euro übersteigen sie noch die jährlichen Abschreibungen. Wann zuletzt so wenig in dieses Land investiert wurde, ist inzwischen eine Frage für Wirtschaftshistoriker. Schon bald könnten wir genauso auf Verschleiß fahren, wie der Ostblock in seinen letzten Zügen.
Und was tun wir? In klassischer Ostblockmanier setzen wir auf staatliche Investitionen. Seit 2019 ein Plus von fast 170 Prozent! In normalen Zeiten machen die Investitionen der öffentlichen Hand nur ein paar wenige Prozentpunkte des Gesamtvolumens aus; inzwischen ist es mehr als die Hälfte.
Und so ist der Staat der letzte, der noch an den Wirtschaftsstandort glaubt. Ein Armutszeugnis. Oder vielmehr: Ein Vorbote von Armut.
(Erstmals erschienen in der “Kleinen Zeitung” am 3.11.2025)
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Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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