Wie Österreich seit 1917 seinen Wohnungsmarkt systematisch ruiniert.
- 06.11.2025
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(Über) 100 Jahre Interventionsspirale im österreichischen Wohnungsmarkt
借地借家法
Noch eine kleine Utopie zum Schluss: Wir haben ja oben behauptet, es gebe in der entwickelten Welt keinen unregulierten Wohnungsmarkt. Das trifft auch für Japan zu. Und doch ist das dortige System für unsere europäischen Ohren höchst ungewöhnlich. Wer in Tokio eine Wohnung vermietet, darf zunächst einmal verlangen, was der Markt hergibt; die Mieter zahlen beim Einzug sogar eine Art Dankesgeld (allerdings nicht ganz freiwillig). Doch will ein Vermieter später die Miete erhöhen, muss er den Mieter freundlich bitten und die Erhöhung begründen. Oft ist es so, dass die Mieter höflich eine geringere Erhöhung vorschlagen. In gewisser Weise ist das ein Vergleichsmietensystem, das Mieter und Vermieter auf Augenhöhe miteinander aushandeln.[1]
Hundert Jahre Mietpreisregulierung haben uns diese Augenhöhe leider gründlich abtrainiert.
Fußnoten
- Werden sich Mieter und Vermieter nicht einig, steht natürlich der Rechtsweg offen. Dann entscheidet ein Gericht, was eine angemessene Erhöhung ist. Seit einigen Jahren gibt es allerdings auch in Japan befristete Mietverträge, die nur verlängert werden, wenn der Mieter neue Konditionen akzeptiert. ↩
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