Menschen kommen immer wieder mit Wirtschaft in Berührung, ob sie es nun wollen oder nicht. Sei es in der Arbeitswelt, beim Einkaufen oder im Urlaub. Eine gut informierte Bevölkerung lässt sich auch weniger durch politischen Populismus auf die falsche Fährte führen. Es wäre also in jeder Hinsicht wichtig, ein gutes Grundverständnis wirtschaftlicher Abläufe zu haben.
Um der Ideologie und der Unwissenheit zu entfliehen, muss Wirtschaft endlich ein eigenes Schulfach werden. Fadenscheinige Argumente, dass auch Wirtschaftsexperten nicht alles wissen, ändern daran nichts. Genauso wenig, dass die Welt komplexer ist, als sie in vielen Modellen abgebildet wird. Natürlich vereinfachen Modelle die Wirklichkeit – daraus den Schluss zu ziehen, dass kein Wissen besser wäre, zeigt die ideologischen Abgründe in der Pädagogenausbildung.[1]
Beginnend mit der fünften Schulstufe sollten pro Woche zwei Stunden für Wirtschaftsbildung reserviert sein. Dabei geht es nicht darum, die Schüler mit noch mehr Informationen zu überfordern. Ziel ist es, den Schülern durch entsprechend ausgebildetes Personal systematisch Wirtschaftszusammenhänge und deren Auswirkungen auf ihre Lebensrealität zu vermitteln. Als Vorbild können hier die Niederlande dienen. Dort existiert in den höheren Schulstufen bereits ein gut strukturiertes Fach „Economie en Maatschappij“, das wirtschaftliche Grundkenntnisse mit gesellschaftlichen Fragestellungen verknüpft und die Schüler so auf weiterführende Studiengänge oder Berufe in Wirtschaft, Verwaltung oder Sozialwissenschaften vorbereitet.[2]
Die Zahl der Schulstunden sollte durch das Fach Wirtschaft insgesamt nicht steigen. Es wäre also notwendig, die Unterrichtsinhalte anders zu verteilen. Eine Reform der Lehrpläne ist ohnehin dringend notwendig, um den Anforderungen der Zeit besser gerecht zu werden.
Das Fach „Geographie und wirtschaftliche Bildung“ könnte getrost durch einen reinen, stundenmäßig dementsprechend reduzierten Geographieunterricht ersetzt werden.
Damit muss natürlich eine eigene Ausbildung für Lehrkräfte im Fach Wirtschaft einhergehen. Geographielehrer einfach umzuschulen, kann keine (nachhaltige) Lösung sein. Geographen sollten Geographie, Ökonomen Ökonomie lernen und lehren. Künftig sollen alle, die sich für eine Lehrtätigkeit im Fach Wirtschaft interessieren, eine Grundausbildung in Volkswirtschaftslehre (VWL) durchlaufen, gefolgt von einem wirtschaftspädagogischen Masterstudium. So kann eine möglichst ideologiefreie Vermittlung der Basisinhalte gewährleistet werden, die dann im Masterstudium vertieft und durch pädagogische Elemente ergänzt wird.
Bis das neue System funktioniert, sollen auch Wirtschaftsprofessoren zur Ausbildung der angehenden Lehrer eingesetzt werden – am besten in den Ferien. Als Beispiel einer integrierten und bereits ganzjährig umgesetzten Vermittlung wirtschaftlicher Inhalte kann die eigene Professur für Wirtschaftsbildung der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz dienen.[3]
Fußnoten
Warum Österreichs Schüler so wenig über Wirtschaft wissen. Und warum das nicht gut ist.
Was ist ein Markt? Wie bilden sich Preise? Was ist der Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn? Viele Österreicher wissen das nicht; die Welt der Ökonomie ist ihnen ein Rätsel und deshalb oft auch unheimlich. Ein Schulfach Wirtschaft würde diese Defizite schon bei den Jüngsten beheben – und eine Menge Irrtümer aus der Welt schaffen.
Eine ökonomische Anleitung zum radikalen Förderstopp
Das Geld ist knapp. Das österreichische Doppelbudget 2025/26 pfeift aus dem letzten Loch. Streichen wir doch einfach ein paar Förderungen, meinen nun manche. Doch leichter gesagt als getan. Am Ende traut sich ja doch wieder keiner, den Rotstift anzusetzen. Die Agenda Austria schreitet mutig voran. Und streicht. Alles.
Über Gemeindefinanzen und Prioritäten.
Österreichs Gemeinden kommen mit ihrem Geld nicht mehr aus. Mal wieder. Eine Überraschung ist das nicht. Denn der österreichische Föderalismus ist eine Fehlkonstruktion.
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Die Budgetrede, die das Land braucht – die Finanzminister Markus Marterbauer aber so nie halten wird.
Jeder weiß: Auf einem Bein zu stehen, ist auf Dauer eine ziemlich wackelige Angelegenheit. Doch dem österreichischen Pensionssystem muten wir genau das zu. Es steht fast ausschließlich auf einem Bein: dem staatlichen Umlageverfahren. Zwar setzen viele Länder in Europa auf solche Systeme, doch kaum eines verlässt sich derart blind darauf wie Ö
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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