Wir müssen das Land reformieren und modernisieren. Die nächsten größeren Wahlen finden voraussichtlich erst 2027 statt[1] für die Politik ist das eine Art Verschnaufpause, die sie nützen wird, um endlich Reformen auf den Weg zu bringen. Ich weiß, viele Maßnahmen werden unpopulär sein. Und bitte glauben Sie mir, dass ich lieber Geld verteilen als einsparen würde. Aber der Moment ist gekommen, um bei den Staatsausgaben den Rückwärtsgang einzulegen.
Das heißt zunächst einmal, dass wir nicht jedes Mal klein beigeben, wenn eine wütende Lobby Kompensationen einfordert. Zum Beispiel: Die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge für Pensionisten hat nur dann einen positiven Nettoeffekt für den Staatshaushalt, wenn man das Geld nicht gleich wieder für reduzierte Rezeptgebühren ausgibt. Die Abschaffung des Klimabonus hilft mehr, wenn wir den Pendlereuro dafür nicht verdreifachen. Wir müssen das Sparen ernst nehmen. Nur dann lassen sich die 6,4 Milliarden Euro für heuer und auch die notwendigen Maßnahmen darüber hinaus tatsächlich realisieren.
Wir fangen bei uns selbst an
Mit gutem Beispiel gehen wir voran und schauen zuallererst einmal auf die Dinge, die wir als Bundesregierung direkt beeinflussen können.
Als erste zusätzliche Maßnahme werden wir den Gehaltsbeschluss für Staatsbedienstete aus dem Vorjahr aufkündigen und stattdessen eine Nulllohnrunde für drei Jahre einführen. Anschließend werden wir die Reihenfolge der Verhandlungen ändern: Die Beamten kommen erst nach Abschluss der Herbstlohnrunde an die Reihe – nicht mehr, wie zuletzt, als Erste. Dabei gilt der Abschluss der Herbstlohnrunde als explizite Obergrenze (nicht als Richtgröße) für jenen mit den Beamten. Unsere Jobs hier sind viel sicherer als die in den Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen. Dass die Tariflöhne der öffentlichen Hand jenen der anderen Arbeitnehmer davonlaufen – wie seit Beginn des Vorjahres –, darf in Zukunft nicht mehr passieren. Das beschädigt nicht nur den Arbeitsmarkt, sondern auch die Demokratie. Von dieser Maßnahme erhoffen wir uns Einsparungen zwei Milliarden Euro im Jahr 2026.
Die Einsparungen in den Ministerien werden wir weiter verstärken und wir werden über die angekündigten 1,1 Milliarden Euro hinausgehen. Alle Projekte werden überprüft und bei fehlender Effizienz beendet. Das gilt insbesondere für jene, die aufgrund der verfügbaren Corona-Milliarden realisiert wurden.
Darüber hinaus wird es neben den Einsparungen bei den Sachkosten auch Einschnitte im Personal geben. Pensionierungen sind durch Personalrochaden zu kompensieren. Mit der Umsetzung der versprochenen Entbürokratisierung wird sich der Personalbedarf ohnehin verringern. Außerdem wollen wir die Digitalisierung vorantreiben. Estland zeigt, dass dadurch nicht nur der Personalbedarf der öffentlichen Verwaltung deutlich sinkt, sondern auch der Service-Charakter des Staates und damit das Ansehen der Politik wächst.
Damit es nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleibt, werden wir uns insgesamt zu einer Einsparung von jährlich zusätzlich mindestens zwei Milliarden Euro verpflichten.
Um nicht in ein paar Jahren schon wieder vor einem ausufernden Defizit zu stehen, werden wir eine Ausgabenbremse nach Schweizer Vorbild einführen. Sie wird dafür sorgen, dass die Ausgaben in Zukunft nicht schneller steigen als die prognostizierten Einnahmen, große Krisen ausgenommen.
Fußnoten
Die Budgetrede, die das Land braucht – die Finanzminister Markus Marterbauer aber so nie halten wird.
Jeder weiß: Auf einem Bein zu stehen, ist auf Dauer eine ziemlich wackelige Angelegenheit. Doch dem österreichischen Pensionssystem muten wir genau das zu. Es steht fast ausschließlich auf einem Bein: dem staatlichen Umlageverfahren. Zwar setzen viele Länder in Europa auf solche Systeme, doch kaum eines verlässt sich derart blind darauf wie Ö
Im dritten Anlauf hat es nun also geklappt. Fünf Monate nach der 28. Nationalratswahl steht das erste Dreierbündnis im Bund. Wir wollen einen Blick hinter die Kulissen – oder genauer gesagt in das Regierungsprogramm – werfen. Hat sich das geduldige Warten gelohnt? Was ist aus den Wahlversprechen der Parteien geworden? Ist die neue Koalition b
Die Staatsschulden sind rasant gestiegen, das Defizit wächst. Österreich muss rasch Maßnahmen setzen, um das Budget zu sanieren. Aber wie soll das gehen, ohne die Wirtschaftskrise zu verschärfen? Die Agenda Austria hat ein Konzept erarbeitet, mit dem der Staat schon im kommenden Jahr knapp 11 Milliarden Euro einsparen kann. Bis zum Ende des Jah
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
Lernen Sie uns kennenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen