
Stagnation und wachsende Ungleichheit im Zeichen der Corona-Krise
Webinar mit Prof. Gunther Schnabel und Franz Schellhorn
Die Corona-Krise hat eine heftige Rezession in allen Industrieländern ausgelöst, der die Regierungen mit immensen Ausgabenprogrammen und Kreditgarantien entgegentreten. Auch die Zentralbanken haben ihre Geldpolitiken nochmals dramatisch gelockert.
Der Impulsvortrag mit Prof. Schnabl beschäftigte sich mit den Folgen der aktuellen Geldpolitik und den dadurch entstehenden planwirtschaftlichen Strukturen. Laut ihm müssen wir uns wieder auf die Marktwirtschaft zurückbesinnen, um Produktivitäts- und Wohlstandsverluste zu vermeiden. Nur durch die Instrumente der Marktwirtschaft können wir die jetzige Krise überstehen.
Schellhorn betonte, wie wichtig eine Rückkehr zum Wachstumspfad sei. Es sei kein Kampf zwischen Staat oder Markt, wie oft von linken Gruppierungen behauptet wird. Vielmehr braucht es ein Zusammenspiel beider, um die Krise zu lösen und den Wohlfahrtsstaat aufrecht zu erhalten.
Die abschließenden Diskussion zeigte Unterschiede zwischen den beiden Sichtweisen auf. Prof. Schnabl erklärte, dass der Zins trotzdem irgendwann steigen müsse und so in einer Wirtschaftskrise enden würde. Dr. Schellhorn entgegnete, dass dies in einem heterogenen Raum wie dem Euroraum nicht bald durchgesetzt werden würde.
Ursprüngliche Einladung:
Das Stabilisierungsprogramme der EZB könnten einschließlich des Pandemic Emergency Purchase Programme einen Umfang von 3000 Milliarden Euro erreichen. Die Regierungen und Zentralbanken setzen damit ihre seit den späten 1980er Jahren immer expansiveren Finanz- und Geldpolitiken in noch größerem Ausmaß fort.
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Der Vortrag und die anschließende Podiumsdiskussion befassen sich mit den möglichen unerwünschten Nebeneffekten in Form von sinkenden Produktivitätsgewinnen (Zombifizierung), Druck auf die realen Löhne, Vermögenspreisinflation und wachsender Ungleichheit. Szenarien für den Ausstieg aus dieser wirtschaftlichen Sackgasse werden aufgezeigt.