Kaufkraft
Spekulieren mit Staatsschulden
DownloadDer Finanzminister kann sich glücklich schätzen. Die Staatsschulden Österreichs sind gefragt, wie die jüngst aufgestockte Anleihe mit 100 (!) Jahren Laufzeit zeigt.
Die aktuelle Rendite dieses Papiers bis zur Rückzahlung in der fernen Zukunft 2117 beträgt nur noch 1,1 Prozent pro Jahr. Doch die niedrigen Zinsen für den Staat sind auch die niedrigen Renditen der Investoren, wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt.
Nimmt man eine Inflationsrate von zwei Prozent an, dann verlieren Anleger mit dem ultralangen Papier fast 60 Prozent ihrer Kaufkraft. „Offenbar spekulieren einige Investoren auf eine Phase extrem niedriger Inflation wie in Japan“, sagt Lukas Sustala, Ökonom der Agenda Austria. Dazu kommt aber auch, dass die Politik selbst für Nachfrage nach Staatsanleihen sorgt. „Der Gesetzgeber zwingt institutionelle Investoren wie Versicherungen in Staatspapiere und auch die Notenbanken investieren kräftig“, so Sustala. Mittlerweile hält die Nationalbank bereits mehr als 50 Milliarden Euro an Staatsanleihen, fast ein Viertel der ausstehenden Schulden.
- Themen: Balken Torten Kurven 2019, Inflation, Kaufkraft, Rendite, Staatsschulden, Zinsen
- Datum: 08. Juli 2019