Konjunktur & Wachstum

Was passiert, wenn das russische Gas ausfällt? Drei Szenarien für den Ernstfall

Da die derzeitigen Gas-Speicherstände in Österreich unter Einsatz des Notfallplans fast ausreichen sollten, um das laufende Jahr halbwegs zu überstehen, richten wir den Blick schon auf das Jahr 2023. Die Agenda Austria hat drei Szenarien für den Ernstfall durchgerechnet. Was würde wirtschaftlich passieren, wenn während des gesamten kommenden Jahres kein russisches Gas käme und auch die Speicher leer wären?

Optimistisches Szenario
In Anlehnung an Pläne der Europäischen Kommission können zwei Drittel des russischen Gases kompensiert werden. Angenommen wird in diesem Szenario auch, dass die privaten Haushalte ihren jährlichen Gasverbrauch um fast ein Fünftel reduzieren, was Druck von der Industrie nimmt. Der Rückgang der realen Wirtschaftsleistung wird insgesamt rund 2,6 Prozentpunkte betragen; 45.000 Arbeitsplätze fallen weg. Legt man die aktuellen Wirtschaftsprognosen von Wifo und IHS zugrunde, die für 2023 ein BIP-Wachstum von ein bis zwei Prozent erwarten, dann wird die österreichische Wirtschaft also selbst im optimistischen Szenario schrumpfen, wenn das russische Gas ausbleibt.
 
Mittleres Szenario
Die Annahme lautet hier, dass sich nur noch die Hälfte der russischen Gaslieferungen ersetzen lässt. Zudem können die privaten Haushalte ihren jährlichen Gasverbrauch nur um etwas mehr als zehn Prozent reduzieren. Die Industrie muss also größere Lasten tragen, was zu einem größeren Wirtschaftseinbruch führt. Österreich rutscht in eine Rezession. Das BIP wird um vier Prozentpunkte kleiner als erwartet; 72.000 Arbeitsplätze sind bedroht. 
 
Pessimistisches Szenario
Im schlechtesten Fall gehen die Berechnungen der Agenda Austria davon aus, dass die ausgefallenen Gaslieferungen so gut wie gar nicht (in diesem Fall nur zu fünf Prozent) ersetzt werden können. Außerdem nehmen die privaten Haushalte keinerlei Einsparungen vor. In diesem Szenario wird die Industrie mit voller Wucht getroffen. Der Schaden wird 5,1 Prozentpunkte des BIPs betragen, fast 91.000 Menschen werden arbeitslos. Dieses Szenario muss unbedingt vermieden werden, da hier selbst für die Energieversorgung zu wenig Gas vorhanden wäre. Sollte es so kommen, hätten wohl auch andere Länder massive Versorgungsprobleme (vor allem Deutschland), was wiederum wirtschaftliche Auswirkungen auf Österreich hätte. Die Abwärtsrisiken in diesem Szenario sind also unkalkulierbar.
 
Welches der drei Szenarien am wahrscheinlichsten ist, lässt sich derzeit kaum sagen. Die Ränder – also das optimistische und das pessimistische Szenario – scheinen aber am unwahrscheinlichsten. Bislang sieht es in Österreich nicht danach aus, dass zwei Drittel des russischen Gases kurzfristig ersetzt werden können. Umgekehrt erscheint aber auch die Annahme, dass bis 2023 praktisch nichts ersetzt werden kann, nicht plausibel. Wie schlimm es am Ende kommt, hängt entscheidend davon ab, wie viel russisches Gas tatsächlich ersetzt oder idealerweise ganz eingespart werden kann.

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