Sind die Einkommen immer ungleicher verteilt?
- 07.04.2016
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Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern sind die Einkommen in Österreich recht gleich verteilt, und der Abstand zwischen den höchsten und den geringsten Einkommen ist laut dem sogenannten Gini-Koeffizient ziemlich stabil geblieben.
Der Gini-Koeffizient zeigt das Maß von Ungleichheit (beträgt er 1, gehen die gesamten Einkommen an einen Haushalt; beträgt er 0, hat jeder Haushalt gleich viel). Zwar ist die Ungleichheit bei den Einkommen vor Transfers etwas gestiegen, die Umverteilung über staatliche Transferleistungen reduziert die Differenz aber beträchtlich. Bei diesen Einkommen nach Transfers hat sich der Gini-Koeffizient um 0,02 erhöht, also ein geringer Anstieg der Ungleichheit. Im Endeffekt hat sich die Einkommensverteilung demnach nur minimal verändert. Hier wirkt der Sozialstaat.
Dabei gibt es einige gesellschaftliche Trends, die in Richtung eines größeren Abstands zwischen Gering- und Höchstverdienern wirken. In der globalisierten Welt sinkt die Nachfrage nach gering qualifizierten Arbeitskräften, weil sie leichter durch Maschinen ersetzt werden können. Die Löhne für sie steigen daher weniger an, während die hohe Nachfrage nach gut Qualifizierten deren Löhne spürbar nach oben treibt. Viele Flüchtlinge ohne gute Ausbildung machen die Verteilung also zunächst einmal ungleicher. Auch die bevorstehende Pensionierungswelle unter den Babyboomern hat diesen Effekt, weil bald relativ viele Österreicher von Gutverdienern zu Pensionisten werden und ein geringeres Einkommen haben werden. Auch der anhaltende Trend zur Teilzeitarbeit schafft mehr Einkommensungleichheit.
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