Außenhandel

Österreichs Beitritt zur EU – ein Fehler?

Viele Österreicher glauben, dass ihr Geld wegen der EU weniger weit reicht als früher. Ein Faktencheck ergibt aber: Die Kaufkraft der Österreicher ist seit 1995 durch die Bank spürbar gestiegen. Wir können uns mehr leisten, und das liegt in beträchtlichem Maß am EU-Binnenmarkt.

Kennen Sie das Phänomen der “rosy retrospection”? Es besteht darin, dass unangenehme Erinnerungen schneller verblassen als angenehme. Früher war eben alles besser – angeblich. Daher meinen viele Österreicher, ohne die EU und damit ohne den Zugang zum Gemeinsamen Markt seien sie und unser Land möglicherweise besser dran. Nicht mehr ganz junge Kärntner verdrängen dabei eventuell das mulmige Gefühl bei der Grenzkontrolle, als sie die billige Lederjacke aus Tarvis schmuggelten. Oder die Salzburger und Oberösterreicher, wie sie die günstigen Lebensmittel aus Bayern irgendwo im Auto versteckten und hofften, nicht ertappt zu werden.

Österreich hat an Wohlstand gewonnen

Bei allen Dingen, die in der EU besser funktionieren könnten: Österreich ist eines jener Länder, die durch die Integration in puncto Wohlstand am meisten gewonnen haben. Von den Möglichkeiten, in anderen Ländern zu lernen oder zu arbeiten gar nicht zu reden. In Zeiten, in denen der Freihandel so diskreditiert ist wie selten zuvor, ist ein Faktencheck dringend nötig. Unter dem Titel “Österreichs Beitritt zur EU – ein Fehler?” hat die Agenda Austria Zahlen, Daten und Fakten zusammengetragen und aufbereitet, die Sie mit einem Klick auf den Titel nachlesen können.

Viele Menschen meinen aber, dass andere durchaus von solchen schönen Tatsachen profitieren, nur leider gerade sie selbst nicht, nach dem Motto: Der Euro war und ist ein Teuro, und gerade als Niedrigverdiener kommt man doch weniger weit als früher!

Seit EU-Beitritt ist Kaufkraft gestiegen

Es stimmt: Um den neuen Haarschnitt oder die Heizungsreparatur bezahlen zu können, musste ein österreichischer Industriearbeiter 1990 noch weniger lang arbeiten als 2010. Das liegt jedoch nicht an der EU, sondern vor allem an den – in Österreich beschlossenen – höheren Arbeitskosten. “Gleichzeitig reichten 2010 schon 17 Minuten Arbeit, um ein halbes Kilo Kaffee zu kaufen, 1990 war der Arbeiter dafür noch 38 Minuten tätig. Beim Farbfernseher reduzierte sich das gar von 228 auf 38 Stunden, also nicht einmal ein Fünftel der Zeit. Das liegt nicht nur, aber wesentlich auch am Binnenmarkt und generell am Freihandel, der für tiefere Preise sorgt”, so Ökonom Michael Christl.

Eine vollständige Betrachtung bestätigt, dass seit dem EU-Beitritt Arbeiter und Angestellte in Österreich real mehr verdienen, also die Kaufkraft gestiegen ist:

Ein Arbeiter, der nach Kollektivvertrag entlohnt wird, dessen Bruttogehalt ist also um 17 Prozent mehr wert. Nach Steuern sind es etwa für einen Arbeiter in Wien immer noch 12 Prozent. Ähnliches gilt auch für Bezieher von Löhnen über dem Kollektivvertrag – auch deren Stundenlöhne sind stärker gestiegen als die Inflation.

Wie gesagt: Das liegt nicht nur, aber in beträchtlichem Maß am EU-Binnenmarkt. Das größere Handelsvolumen hat zu mehr Wachstum geführt, und das wurde in Form höherer Löhne an die Arbeitnehmer weitergegeben. Die Österreicher sind also wohlhabender geworden – und schmuggeln müssen sie auch nicht mehr.

 

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